Klimawandel

Seit der Indu­stria­li­sie­rung ist die glo­bale Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur durch den mas­si­ven Aus­stoss von Treib­haus­ga­sen um rund 1.0 °C ange­stie­gen. Mit der heu­ti­gen Geschwin­dig­keit der Erwär­mung wird die Erhö­hung bis spä­te­stens zur Mitte die­ses Jahr­hun­derts 1.5 °C erreicht haben 1Ein IPCC-Son­der­be­richt über die Fol­gen einer glo­ba­len Erwär­mung um 1,5 °C […] Zusam­men­fas­sung für poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger: https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2019/03/SR1.5-SPM_de_barrierefrei-2.pdf.

In der Schweiz stieg die jähr­li­che Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur mit 2 °C wesent­lich stär­ker an als im Glo­ba­len Durch­schnitt 2Bun­des­amt für Umwelt BAFU, Kli­ma­wan­del & Aus­wir­kun­gen: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/fachinformationen/klimawandel.html. In Basel erhöhte sie sich inner­halb eines Jahr­hun­derts von 9.6 °C um 1.6 °C auf 11.2 °C (Durch­schnitt 1900-1919 bzw. 2000-2019, Mess­sta­tion Basel-Bin­nin­gen 3IDA­web, Daten­por­tal für Lehre und For­schung: https://gate.meteoswiss.ch/idaweb/more.do?language=de). Somit ist Basel in die­ser Zeit vom tem­pe­rier­ten zum sub­me­di­ter­ra­nen Klima gewech­selt.

In den kom­men­den 30 Jah­ren wird die hie­sige jähr­li­che Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur vor­aus­sicht­lich auf rund 13 °C anstei­gen. Das ent­spricht der heu­ti­gen Situa­tion in Locarno (Locarno ist im glei­chen Zeit­raum vom sub­me­di­ter­ra­nen ins medi­ter­rane Klima gewech­selt, hat jedoch jähr­lich dop­pelt so viel Nie­der­schlag wie Basel). Bis zum Ende die­ses Jahr­hun­derts wird die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur in Basel je nach Stärke der wei­te­ren Emis­sion an Treib­haus­ga­sen (und noch nicht abschätz­ba­ren Rückkko­pllungs­me­cha­nis­men im glo­ba­len Kli­ma­sy­stem) noch­mals um bis zu 1 bis 3 °C stei­gen. Es ist also gut mög­lich, dass wir in Basel am Ende die­ses Jahr­hun­derts eine jähr­li­che Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 14 bis 16 °C haben wer­den.

Es ist somit klar, dass sich das Klima in der Region Basel bis zum Ende die­ses Jahr­hun­derts bei jedem Emis­si­ons­sze­na­rio grund­le­gend von dem heu­ti­gen unter­schei­den wird – es wird heis­ser, trocke­ner und Som­mer wie der von 2018 wer­den bei wei­tem keine Aus­nah­me­erschei­nung mehr sein.

Damit die schlimm­sten Sze­na­rien für Mensch und Umwelt nicht ein­tre­ten wer­den, müs­sen schnellst­mög­lich fol­gende Ziele erreicht werden:

  • Basel muss wie der Rest der Welt CO2-Neu­tral werden
  • CO2 muss in Form von Bio­masse und ande­rem orga­ni­schem Mate­rial in Öko­sy­ste­men gebun­den wer­den. Dafür müs­sen welt­weit degra­dierte Öko­sy­steme wie­der rege­ne­riert werden. 
  • Um die Aus­brei­tung neuer Krank­hei­ten von vorn­her­ein zu unter­bin­den, müs­sen neu ein­ge­schleppte Über­trä­ger­or­ga­nis­men wie die Tiger­mücke umge­hend wie­der aus­ge­rot­tet werden.
  • Der Wald in der Region Basel muss heute schon an das medi­ter­rane Klima ange­passt wer­den, wel­ches wir für die zwei­ten Hälfte die­ses Jahr­hun­derts in der Region Basel erwar­ten. Es ist unum­gäng­lich, die Zusam­men­set­zung der Baum­ar­ten jetzt anzu­pas­sen, denn Bäume errei­chen erst mit meh­re­ren Jahr­zehn­ten ihre volle Grösse und nur so lässt sich ein weit­räu­mi­ges Baum­ster­ben vermeiden.
  • Unser Städ­te­bau muss über­dacht und an den Kli­ma­wan­del werden:
    • Durch eine wesent­lich stär­kere und flä­chen­deckende Begrü­nung müs­sen Extrem­tem­pe­ra­tu­ren im Som­mer redu­ziert und eine Abküh­lung der Nacht­tem­pe­ra­tur auf unter 20 °C ermög­licht wer­den – dafür müs­sen im Sied­lungs­ge­biet auch ent­spre­chend grosse neue Park­flä­chen geschaf­fen werden.
    • Der Luft­aus­tausch zwi­schen Stadt und Umland muss ermög­licht wer­den. Dadurch wird effi­zi­ent über­schüs­sige Wärme aus der Stadt transportiert. 
    • Der PKW-Ver­kehr muss im städ­ti­schen Gebiet weit­ge­hend ein­ge­schränkt wer­den. Heute wird ein Gross­teil der Flä­che in der Stadt für den PKW-Ver­kehr ver­bra­ten und der All­ge­mein­heit ent­zo­gen. Ein Gross­teil die­ser Flä­che soll wie­der für die Nut­zung durch die Bevöl­ke­rung in den Quar­tie­ren zugäng­lich gemacht werden.