Parks im Kleinbasel – bisher Fehlanzeige
Eigentlich ist es ja logisch – wenn eine Stadt wächst, steigt auch das Bedürfnis nach Orten, an denen die Bevölkerung draussen ihre Freizeit geniessen kann. Vor allem bei uns im Kleinbasel, einem der am dichtesten bewohnten Stadtteile der gesamten Schweiz, sollte es daher schon lange einen grossen Stadtpark geben – sollte man meinen. Doch bei uns gibt es lediglich den Horburgpark, der winzig klein ist. Auch die im Erlenmatt entstandenen Grünflächen ziehen niemanden an, da ihnen einfach Struktur, Charme und Grösse fehlen, die ein adäquater Stadtpark benötigt. Ganz anders beispielsweise im Grossbasel, wo Kannenfeld- und Schützenmattpark hunderte Baslerinnen und Basler anziehen.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich über 90% der Bevölkerung im unteren Kleinbasel in der Hafenstadtbefragung 2015 für mehr Grünräume ausgesprochen haben. Passiert ist leider nicht – die jetzt von der Stadt vorgeschlagene Parkfläche im Zusammenhang mit Rheinhattan 2.0 gleicht eher einer langgezogenen Hundetoilette als einem anständigen Park.
Freiräume sind in Basel akut vom Aussterben bedroht
Jedoch hat sich auf dem Klybeck- und Westquai in den letzten Jahren eine sehr beliebte «Zwischennutzung» auf den dortigen Freiflächen etabliert. Ihre Vielfalt zieht Menschen weit über die Kantonsgrenzen an und ist fest in die Identität der Basler Alternativkultur integriert. Diese Nutzungsformen unter freiem Himmel mit ihrem ganz eigenen Charakter werden aber bis spätestens in 10 Jahren verschwunden sein. Die Regierung plant dort als Ersatzprojekt für das ehemalige «Rheinhattan» eine grosse Überbauung, in der vor allem Wohnraum im hochpreisigen Segment entstehen soll. Dass das nicht dem Wunsch und den Bedürfnissen der Menschen im Kleinbasel entspricht, ist für mich klar.
«Stadtentwicklung muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und nicht an einer Logik der Profitmaximierung»
Deshalb habe ich mit den JUSO Basel-Stadt eine Initiative lanciert, welche verlangt, dass die «Zwischennutzungen» im Hafen langfristig einen Platz erhalten, dass dort Grün- und Sportflächen in der Grösse des Kannenfeldparks entstehen und dass auf einem Teil der Fläche gemeinnütziger Wohnraum entstehen.
Weitere Informationen unter www.hafeninitiative.ch